nackt

Was in vielen Metropolen der Welt schon gang und gäbe ist, greift nun auch in Deutschland – fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit – immer mehr um sich: Die Kamera-Überwachung im öffentlichen Raum. Allein die Verkehrsbetriebe in Berlin betreiben nach eigener Auskunft ca. 6400 Kameras. Das scheint mir flächendeckend. Dadurch, dass die notwendige Technik immer preiswerter, einfacher zu handhaben und verfügbarer wird, besitzt mittlerweile fast jede Pommes- oder Dönerbude eine eigene Kameraüberwachung. Tankstellen, Verkehrsampelanlagen, Banken, öffentliche Gebäude, Juweliere, Supermärkte und Bürogebäude gleich sowieso.

Was die Sache noch pikanter macht, ist die Eingebundenheit dieser elektronischen Augen in Netzwerke – bis hin zum Internet. Die Kameras werden viel über WLAN angebunden und sind häufig mittels Webclients über das Internet an jedem Ort der Welt einsehbar. Eine Verschlüsselung ist meistens gar nicht vorhanden oder technisch so rudimentär durchgeführt, daß die Daten von neugierigen Hackern jederzeit abgerufen werden könnten. Die Zukunft, die wir in Science Fiction Filmen vorgeführt bekommen – sie ist schon fast hier.

 

12 Gedanken zu „nackt

  1. Leider denken auch bei diesem Thema viele Leute immer noch „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“… Schöne Bebilderung 🙂 (Wobei „schön“ in diesem Fall ähnlich schwierig ist wie „like“ :-))

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    • Danke schön! 🙂
      Von der Smiley-Aktion hatte ich noch nicht gehört. Schon cool, hinterlässt aber auch schon einen schalen Nachgeschmack. Die Gesichtserkennungssoftware ist genau die gleiche, wie sie auch zur Identifizierung von Einzelpersonen in einer Menschenmenge verwendet werden kann…ein Schelm, der Böses dabei denkt? 😉

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      • Vielleicht 😉 Ich fands jedenfalls fast ein bissl schade, dass es nur so kurz dort zu sehen war. Zumal das Aufstellen ja echt ein enormer Aufwand war. Es gab unserer Stadt irgendwie dann doch einen zusätzlichen freundlichen Touch weil der Smiley auf einer sehr stark befahrenen Stadteinfahrt platziert war, wo man auch häufig im Stau steht. Da fühlte man sich bei einem lächelnden Smiley gleich irgendwie besser 😉

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      • Ach was! Dafür brauchst Du doch keinen elektronischen Smiley! Lächle einfach statt dessen öfter mal nette Menschen spontan an! Das haben wir doch fast verlernt… Man staunt, wie positiv die Menschen reagieren und wie häufig ein Lachen zurückkommt! 🙂

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  2. Aber die meisten stören die Überwachungskameras doch nicht, oder? Warum dann die Aufregung? Solange man keine Kameras in Privaträumen findet, oder an Arbeitsplätzen, ist doch ok.

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  3. Ich finde das in keiner Weise ok. Überwachung resultiert aus Misstrauen. Das ist im Prinzip pauschale Vorverurteilung. Ausserdem gibt es den Überwachern das Gefühl von Überlegenheit und grundsätzlich auf der richtigen Seite zu stehen. Auch Macht. Und wenn niemand dagegen etwas sagt, nehmen die Überwacher das als stillschweigende Zustimmung. Und dann wachsen solche Dinge und weiten sich aus. Dafür gibt es in der Geschichte viele Beispiele.
    Gar nicht gut!

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  4. Ich frag mich imemr ob diese ganze Überwachung wirklich weniger verbrechen zur Folge hat bzw. das die verbrechen schneller aufgeklärt werden.. ich fühle mich dadurch immer mehr an 1984 von Orwell erinnert und das macht mir ein wenig Sorgen

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  5. Es gibt Kamera-Überwachung schon lange genug, um belastbare Untersuchungen zum Thema durchführen zu können. Alle Studien in der Richtung weisen klar darauf hin, daß die Kriminalitätsrate dadurch nicht abnimmt…

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